Homeoffice Werbungskosten: Welche Kosten kannst du in Deutschland absetzen?

Mit dem Anstieg der Arbeit im Homeoffice kommen viele Fragen auf. Eine der drängendsten Fragen ist, welche Kosten du in Deutschland von der Steuer absetzen kannst. Du wirst erfreut sein zu erfahren, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, deine Homeoffice-Kosten zu reduzieren. In diesem Blogbeitrag gehen wir ins Detail und erklären, welche Ausgaben du geltend machen kannst und wie das funktioniert.

Arbeitszimmer und Arbeitsmittel: Was du wissen musst

Das häusliche Arbeitszimmer

Wenn du in deinem Zuhause ein eigenes Büro hast, kannst du dies von der Steuer absetzen. Es gibt jedoch einige wichtige Bedingungen, die erfüllt sein müssen: Das Zimmer muss nahezu ausschließlich für berufliche Zwecke genutzt werden und darf keine private Nutzung beinhalten. Es ist also nicht möglich, ein Kinderzimmer oder ein Wohnzimmer abzusetzen, das gelegentlich als Büro genutzt wird.Falls das Büro in einem gemischten Raum ist, kannst du nur den Anteil absetzen, der tatsächlich für die Arbeit verwendet wird. Du musst also den Quadratmeteranteil deines Büros im Verhältnis zur gesamten Wohnfläche berechnen. Der Höchstbetrag, den du pro Jahr absetzen kannst, beträgt 1.250 Euro.

Arbeitsmittel

Arbeitsmittel sind ein weiterer Bereich, in dem du Steuern sparen kannst. Hierzu gehören Gegenstände wie dein Laptop, dein Bürostuhl oder dein Schreibtisch. Auch hier gilt die Regel: Die Gegenstände müssen überwiegend beruflich genutzt werden. Dies bedeutet, dass sie zu mindestens 90% für die Arbeit verwendet werden müssen.Für Gegenstände, die unter 800 Euro (ohne Mehrwertsteuer, ab 2023: 1000 EUR) kosten, kannst du den vollen Betrag im Anschaffungsjahr geltend machen. Bei teureren Gegenständen musst du die Kosten über die Nutzungsdauer verteilen und abschreiben. Die Abschreibungsfristen für Büromöbel und technische Geräte betragen in der Regel zwischen 3 und 13 Jahren.

Laufende Kosten im Homeoffice

Energiekosten

Das Arbeiten im Homeoffice bedeutet auch, dass du mehr Energie verbrauchst. Zum Glück kannst du auch einige deiner Energiekosten absetzen. Hierzu gehören Kosten für Strom, Wasser und Heizung. Die genaue Berechnung kann allerdings kompliziert sein, da du nur den Anteil absetzen kannst, der auf dein Arbeitszimmer entfällt.Um den genauen Betrag zu berechnen, musst du deinen Gesamtenergieverbrauch durch die Gesamtzahl der Räume in deiner Wohnung teilen (wobei Küche, Bad und Flure nicht mitgezählt werden). Das Ergebnis multiplizierst du dann mit der Anzahl der Räume, die du beruflich nutzt. Das kann aufwendig sein, aber es kann sich lohnen.

Internet- und Telefonkosten

Die meisten von uns sind auf das Internet und das Telefon angewiesen, um unsere Arbeit zu erledigen. Glücklicherweise kannst du auch diese Kosten absetzen. Die Regel hier ist, dass du 20% deiner Gesamtkosten, maximal jedoch 20 Euro im Monat, ohne Nachweis absetzen kannst. Wenn du einen höheren beruflichen Anteil nachweisen kannst, kannst du auch mehr absetzen.Um den beruflichen Anteil nachzuweisen, kannst du eine dreimonatige Aufstellung deiner Anrufe und Internetnutzung vornehmen und diesen Anteil auf das gesamte Jahr hochrechnen. Denke daran, dass du deine Rechnungen aufbewahren solltest, um deine Ausgaben nachzuweisen.

Homeoffice und Fahrtkosten

Fahrten zur ersten Tätigkeitsstätte

Auch wenn du im Homeoffice arbeitest, kann es sein, dass du ab und zu ins Büro fahren musst. Die Kosten für diese Fahrten kannst du als Werbungskosten absetzen. Dabei kannst du für jeden vollen Kilometer zwischen deinem Zuhause und dem Büro 30 Cent ansetzen, jedoch nur für die einfache Strecke.

Fahrten zu Kunden oder Geschäftspartnern

Falls du im Rahmen deiner Tätigkeit Kunden oder Geschäftspartner besuchst, kannst du auch diese Fahrten absetzen. Hierbei kannst du sowohl die Hin- als auch die Rückfahrt mit 30 Cent pro Kilometer ansetzen. Allerdings musst du auch hier nachweisen können, dass die Fahrten beruflich bedingt waren.

Fazit

Die Arbeit im Homeoffice bringt viele Vorteile mit sich, aber auch einige Kosten. Der deutsche Staat bietet jedoch verschiedene Möglichkeiten, diese Kosten von der Steuer abzusetzen. Von den Kosten für das Arbeitszimmer über Arbeitsmittel bis hin zu Energiekosten und Fahrtkosten – es gibt viele Möglichkeiten, deine Steuerlast zu reduzieren. Es ist wichtig, alle Belege sorgfältig aufzubewahren, um sie bei Bedarf vorweisen zu können. Bei Unsicherheiten kann es auch hilfreich sein, einen Steuerberater zu konsultieren.

Viel Erfolg beim Sparen!